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Pilot Carlo Schmid beeindruckt die Kreuzlinger Gewerbler

Die Generalversammlung stand im Zeichen des Vortrags des jungen Weltumrunders. Ausserdem gibt es einen Wechsel im Vorstand.

Carlo Schmid, jüngster Pilot, der je in einem Alleinflug die Erde umrundete, begeisterte den Kreuzlinger Gewerbeverein mit seiner Geschichte. «Es geht nur als Team» lautete die unerwartete Botschaft, die Carlo Schmid den Kreuzlinger Unternehmerinnen und Unternehmern überbrachte. Schmid umrundete allein die Erde 2012 in einer kleinen Cessna – ein kostspieliges Unterfangen, das lange Vorarbeit benötigte und letztendlich nur durch Unterstützung aus seinem Freundeskreis möglich wurde.

Am Anfang sei es ein Bubentraum gewesen. Der 15-Jährige schrieb persönlich Sponsoren an. Es hagelte Absagen: «Zu jung, zu wenig Geld, zu wenig Erfahrung, zu wenig Erfolgsaussichten.» Doch der Zürcher gab nicht auf und wagte, aufgerüttelt durch den frühen Tod seiner Mutter, einen zweiten Anlauf, diesmal im Kollektiv.

Mit Hartnäckigkeit und Ideenreichtum zum Erfolg

Den Durchbruch brachten ausgefuchste Marketing-Ideen, mit denen die jungen Männer innerhalb von zwei Jahren 120000 Franken an privaten Spenden sammelten. «Ein Freund schrieb einen Projektsong, Zäme um d’Wält, der auf Platz 8 der Schweizer Hitparade landete,», erinnerte sich der heute 30-Jährige mit einem Lächeln. Letztlich konnte er seinen Traum verwirklichen und dazu noch 50000 Franken an eine UNICEF-Bildungseinrichtung für Mädchen in Indien spenden.

Der Rekord-Pilot ergänzte seinen emotionalen Vortrag mit spannenden Videos, dramatischer Musik und eindrucksvollen Bildern. Als er nach 80 Tagen und 108 Flugstunden in Dübendorf landete, eskortierte ihn eine Kunstflugstaffel des Militärs, 2000 Menschen jubelten ihm zu. Nur weil er das Projekt seiner Mutter widmete und wegen des gemeinnützigen Hintergrunds konnte er es durchziehen, gab er den Gewerblern zu bedenken.

Neuer Traum beruht auf E-Mobilität

Heute träumt Schmid einen neuen Traum: mit Elektromotoren CO2-neutral zu fliegen. Er arbeitet bei einem grossen Energiekonzern, der ein entsprechendes Projekt an der ETH Zürich unterstützt. Die Technik stecke noch in den Kinderschuhen, aber Flüge mit einer Reichweite bis zu 410 Kilometer seien möglich, so Schmid. «Das grösste Problem ist tatsächlich, eine Lizenz für so ein neues Flugzeug zu bekommen.»

Stefan Böker, Tagblatt, 05.03.2020

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